Schilddrüse und Jod: Grundinformation

von Dagmar Braunschweig-Pauli M.A. und Dr. Heinrich Pauli (1998)


Die folgende "Grundinformation" ist seit Oktober 1998 Bestandteil meiner Homepage, anfangs noch unter einer anderen www-Adresse als der heutigen. Ob es überhaupt die erste jodkritische Internet-Publikation im deutschen Sprachraum gewesen ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Es ist mir auch kein Bedürfnis, meinen damaligen Schritt als Erstlingstat zu rühmen.

Worauf ich allerdings hinweisen möchte, ist, dass einige andere Internetseiten zum Thema "Jod hat mich krank gemacht - wer stoppt den Jodierungswahn?" erst entstanden sind, nachdem die Betreffenden auf meine Homepage gestoßen waren und sich per E-Mail bei mir gemeldet hatten.

Der Aufsatz lag 1998 schon fertig vor, ist also fast zwei Jahrzehnte alt, in der Sache aber nach wie vor brennend aktuell. Der jeweils neueste Stand der Diskussion ist dokumentiert auf der Internet-Seite der Autorin selbst:
www.jod-kritik.de

INHALT:

▼  Die Schilddrüse
▼  Schilddrüse und Jod
▼  Die gegenwärtige Situation
▼  Unsere Kritikpunkte
▼  Neue Dimension
▼  Literaturnachweis
▼  Bücher der Autorin


A. Die Schilddrüse und ihre Arbeitsweise

Was die Schilddrüse ist, und wie sie arbeitet, läßt sich für den Laien verhältnismäßig einfach erklären, wenn man sich auf die grundlegenden Zusammenhänge beschränkt. Die Schilddrüse stellt einen der wichtigsten Botenstoffe des Körpers her: das Schilddrüsenhormon. Wie kleine Briefträger eilen diese Boten zu zentralen Organen und sagen ihnen, wie sie richtig arbeiten. Auf diese Weise steuern sie die geistigen Funktionen des Menschen, greifen tief in sein seelisches Befinden ein, beeinflussen unsere sexuellen Bedürfnisse, sind aber auch dafür verantwortlich, daß wir richtig sehen und daß unsere Haare im Normalfall nicht ausfallen, sondern weiter wachsen.

Damit die Schilddrüse weiß, wieviel dieser Botenstoffe sie herstellen soll, braucht sie selber einen "Befehlsgeber", der ihr sagt: Höre mit der Hormonproduktion auf oder kurbele sie an. Dieser Befehlsgeber ist wie bei vielen anderen Körperfunktionen die Hirnanhangdrüse. Sie mißt wie mit einem Fühler den Hormonspiegel und hält ihn normalerweise genau auf dem Stand, der gebraucht wird. Weil das so ist, kann man paradoxerweise die Hormonproduktion dadurch verringern oder sogar ganz stoppen, daß man künstlich Schilddrüsenhormone zuführt (Schilddrüsensuppression), was anders als etwa beim Insulin im Normalfall ohne Schaden für den übrigen Organismus möglich ist, so daß man die Schilddrüse bei bestimmten Erkrankungen auch ganz entfernen kann. Die Hirnanhangdrüse stellt dann fest, daß genug Hormone vorhanden sind und meldet der Schilddrüse: Stop, keine weiteren Hormone herstellen! Leider ist es gerade dieser Mechanismus, der nun bei der relativ häufigsten Schilddrüsenerkrankung versagt, bei den sogenannten autonomen Knoten. Das sind Bereiche in der Schilddrüse, die sich der Kontrolle der Hirnanhangdrüse entzogen haben und unkontrolliert "auf Teufel komm raus" Hormone produzieren, wie Krebszellen neue Krebszellen. Die Schilddrüse "rast" dann los, die "Überfunktionspatienten" werden von einer inneren Unruhe befallen, die sie nicht mehr beherrschen können, und fühlen sich zugleich lähmend ermüdet. Sie fallen, weil die Schilddrüse gewissermaßen alle Körperkräfte überspannt und aufzehrt, von einer Erkältungskrankheit in die andere. Sie können ihrem Beruf nicht mehr nachgehen, regen sich, ohne das steuern zu können, über jede Kleinigkeit auf, wenn andere ganz ruhig bleiben, bekommen panische Angst, ohne besonderen Anlaß, oder weil sie fürchten müssen, mit einer Situation nicht zurechtzukommen, die für andere völlig normal ist (Autofahren), finden Sex plötzlich ekelerregend, haben Haarausfall und unerklärliche Sehstörungen. Die Lebensmöglichkeiten sind eingeschränkt, an die Einnahme nicht selbst zubereiteter Mahlzeiten in Gaststätten ist nicht zu denken, die Urlaubsmöglichkeiten sind eingeschränkt. Bisher nicht schilddrüsenauffällige, aber erkrankungsgefährdete Kinder reagieren mit unspezifischer Übernervosität, die sich viele Eltern und Kinderärzte nicht erklären können.


B. Die Schilddrüse und das Jod

Weil das Schilddrüsenhormon Jodmoleküle enthält, braucht die Schilddrüse Jod, um dieses Hormon herzustellen. Leider wissen wir jedoch erstaunlich wenig darüber, wie sie das tut, wie sie das Jod aus der Nahrung herauszieht und wie sie es speichert. Wir können auch nicht direkt den Jodgehalt des Körpers messen, sondern ihn nur aus einem Abfallprodukt, das bei diesem Herstellungsprozess anfällt, indirekt erschließen. Die Schilddrüse verfügt über eine Technik, die wir nicht kennen, mit der sie aus wenig Jod trotzdem viel Hormon herstellt. Allerdings versagt diese Technik in einigen Fällen. Dann versucht die Schilddrüse mehr Jod einzufangen, indem sie ihre Oberfläche vergrößert. So entsteht das nicht gefährliche, aber unangenehme Jodmangelstruma: der Kropf. Vor allem die Entstehung dieser Krankheit läßt sich vermeiden, indem man der Schilddüse künstlich das Jod zuführt, das Sie in der Nahrung vermißt.

Während es nun einfach ist, dem Körper künstlich das Schilddrüsenhormon zuzuführen, ist es nicht so einfach, ihm einfach das Jod zuzuführen, aus dem die Schilddrüse selbst dieses Hormon herstellt. Das hat einmal damit zu tun, daß unser Körper in erstaunlicher Weise in der Lage ist, Mangelzustände auszugleichen. während er mit Überfluß schlecht zurechtkommt. Wer ständig im Überfluß Vitamin C zu sich nähme, bekäme Skorbut, wenn er es dann plötzlich absetzen würde. Vorsichtige Mediziner warnen deshalb vor der Annahme, der Organismus von Menschen, die seit Jahrtausenden in einem Jodmangelgebiet leben, würde sich, wenn man ihm nur Jod zuführt, genauso verhalten, wie der Organismus von Menschen, die seit Jahrtausenden über genug Jod verfügen, wie es zum Beispiel in Schweden und den meisten nordischen Ländern der Fall ist. Auch ist es nicht so, daß allein der Jodmangel zur Zunahme der Schilddrüsenerkrankungen in ihrer ganzen Bandbreite führt. Auch die modernen Lebensumstände scheinen damit zu tun zu haben. In Großstädten (Hamburg trotz jodhaltiger Seeluft) ist die Zunahme größer als auf dem Lande. Kurz und gut: Obwohl es zwingende Hinweise auf die Nützlichkeit der Zufuhr von Jod und zumindest plausible Annahmen über die Zahl der Schilddrüsenerkrankungen gibt, die sich durch die Jodierung verhindern lassen (Großklaus u.a. [BGA Schriften 3/94, Seite 52]: Von einer generellen Jodsalzprophylaxe können annähernd 30 % der Bevölkerung profitieren), wird weiterer Forschungsbedarf auch von Seiten der Befürworter ohne Diskussion zugegeben. Zweitens führt leider die künstliche Zugabe von Jod einen großen Teil der bereits Schilddrüsenkranken in einen gefährlichen Teufelskreis. Es sind die Kranken, bei denen die Schilddrüse ohnehin schon zuviel Hormon produziert: die Morbus-Basedow-Patienten, die Hyperthyreose-Kranken. Auch nach einer möglichen Operation und Verkleinerung der Schilddrüse bleiben sie gegenüber dem Jod hochempfindlich, weil es ihre Schilddrüse dazu anregt, noch mehr Hormone zu produzieren, als sie es ohnehin schon tut. Die obengenannten Symptome verstärken sich daraufhin in einer Weise, die einige dieser Patienten in eine verzweifelte Situation kommen läßt. Drittens taucht nun leider das Jod auch in zunehmendem Maß als Allergieauslöser auf. In einer ohnehin von Fremdstoffen übersättigten Umwelt wird die "kritische" Dosis immer geringer. Jodallergiker reagieren auf die Zufuhr von künstlich angereichertem Kaliumjodid mit unerträglichem Juckreiz, der sich auf den gesamten Körper erstrecken kann. Zur Jodakne, einer großflächigen furunkulösen, schwer abheilenden Hautkrankheit, gibt es allein in dem in Deutschland führenden "Klinischen Wörterbuch", dem "Pschyrembel", drei Verweise mit genauen Beschreibungen. Trotzdem behauptet der Mainzer Radiologe Prof. Peter Pfannenstiel noch 1997 in einem Kongreßbericht: "Es gibt keine Allergie und auch keine Akne durch Jod." (Verhandlungsbericht des 15. Wiesbadener Schilddrüsengesprächs, März 1997, Seite 63)


C. Die gegenwärtige Situation

Durch die konkrete Situation in Deutschland ist im Augenblick ein großer Teil unserer Arbeitskraft durch die Auseinandersetzung mit den Befürwortern einer kollektiven alimentären Jodprophylaxe absorbiert. Die Auseinandersetzung mit dieser Bewegung, die ihr Anliegen mit höchstem Aufwand in der Öffentlichkeit vertritt, fuhren wir nicht auf ideologischer, sondern auf streng naturwissenschaftlicher Ebene, wobei wir allerdings auch die sozialethischen Prämissen der Jodbefürworter für diskussionsbedürftig halten. Die beteiligten "Hauptakteure" auf Seiten der Jodbefürworter sind die öffentlichen und privaten Krankenkassen, der "Arbeitskreis Jodmangel" mit Geschäftsstelle in Groß-Gerau, einem Journalisten als bestelltem Geschäftsführer und dem emeritierten Bonner Ernährungswissenschaftler Dieter Hötzel als "Berater", das "Max von Pettenkofer-Institut" des Bundes in Berlin, die "Deutsche Gesellschaft für Ernährung" (DGE) und (völlig im Einklang mit den genannten Einrichtungen) das "Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin" (Direktor: Prof. Dr. med. vet. Rolf Großklaus).


Unsere Kritikpunkte

1) Die deutschen Jodbefürworter folgen einem veralteten naturwissenschaftlichen Modell. Nach dem Grundsatz "Chemie rein, Gesundheit raus" erwarten sie den gewünschten Erfolg von einer dauerhaften, kollektiven, ohne Ausweichmöglichkeit jedes einzelne Mitglied der Population ergreifenden künstlichen Substitution eines isolierten, vermeintlich nicht ausreichend vorhandenen Stoffes. Zwischen den Befürwortern der Jodprophylaxe und uns ist überhaupt nicht strittig, daß Jod ein für die gesunde Entwicklung und das normale Funktionieren der Schilddrüse wichtiger Stoff ist. Die genannte Vorgehensweise aber halten wir für unüberlegt und gefährlich. Globalsubstitutionen greifen in einer Weise in das Wirkungsgefüge der Natur ein, die dessen Eigendynamik vernachlässigt. Die Jodbefürworter müssen zugeben, daß die Evolution selbst, auf eine Weise freilich, die sie nicht meinen abwarten zu können, dabei ist, auf den Jodmangel bestimmter geophysikalischer Gebiete zu reagieren. Ein hoher Prozentsatz der deutschen Bevölkerung - die WHO stuft Deutschland als "leichtes" bis "mittleres" Jodmangelgebiet ein - bleibt offenbar auch ohne Jodprophylaxe schilddrüsengesund, weil die Betreffenden zu den genetisch "guten Jodverwertern" gehören. Aus Versuchen mit Vitaminen weiß man, daß dagegen dauerhafte künstliche Substitutionen einen Gewöhnungs- und Abnutzungseffekt haben. Man dreht also an einer gefährlichen Schraube und muß die Dosis immer wieder erhöhen (Beilage "Neue Luzerner Zeitung"). Wenn aus irgend einem Grunde die künstliche Substitution nicht aufrecht erhalten werden kann, stürzt das System ab: Wer sich über längere Zeit regelmäßig künstlich zusätzlich Vitamin C zuführt und diese über die normale Ernährung hinausgehende Gabe dann absetzt, bekommt Skorbut.

2) Die Notwendigkeit einer nahrungsergänzenden Jodprophylaxe wird ausschließlich geophysikalisch begründet. In wie weit korrekturbedürftige und korrekturfähige, aber ethnotypische Ernährungsgewohnheiten und Faktoren moderner Lebensgestaltung eine Rolle spielen, wird nicht diskutiert. Niemand ernährt sich heute aber noch regionalbezogen: Wir essen Kiwis aus Neuseeland, Tomaten aus Spanien, Kartoffeln aus Marokko, Reis aus Asien und Weizen aus Amerika. Warum persistieren Jodmangelerkrankungen trotz dieser Streuung der Nahrungsprovenienz? Eine Studie des Bundesumweltamtes [Jahresbericht des Bundesumweltamtes für 1994, S.197] teilt einige in diesem Zusammenhang höchst bemerkenswerte Beobachtungen mit:
"Gebiete mit hoher Strumahäufigkeit, wie die ehemaligen DDR-Bezirke Suhl, Chemnitz und Gera, zeigen deutlich höhere Bodenjodgehalte als die strumaarmen Bezirke Neubrandenburg, Potsdam und Frankfurt/Oder." Die Studie zieht auf Grund dieser Beobachtungen die Theorie vom "Jodmangelgebiet" grundsätzlich in Zweifel und führt überzeugende Gründe dafür an, daß nicht wie immer wieder behauptet der Jodmangel, sondern eine Jodverwertungsstörung in vielen Fällen die Ursache der Kropferkrankungen ist. Für die erhöhte Zahl der Kröpfe tatsächlich verantwortlich ist einmal der durch Überdüngung überhöhte Nitratgehalt der Böden und infolgedessen der Nahrungsmittel: "Der Mechanismus beruht auf einer Konkurrenz zwischen Jod und Nitrat zugunsten der Nitrataufnahme, so daß daraus ein Jodmangel resultiert." Zweitens bindet, wie die Verfasser der Studie auf Grund experimenteller Untersuchungen berichten, die im Trinkwasser enthaltene Huminsäure Jod und Jodid im Magen-Darm-Kanal: "Damit kann weniger Jod aus dem Darm resorbiert werden." Auf Grund solcher Ergebnisse erscheint die von den Jodbefürwortern geforderte künstliche Nahrungsanreicherung völlig unsinnig, da sie die Ursachen überhaupt nicht angreift. Tatsächlich gesundheitspolitisch gefordert und zugleich die einzig sinnvolle Maßnahme sind eine Rückführung der Nitratgehalte und der Übersäuerung des Bodens.

3) Die Jodbefürworter unterlassen, um den Erfolg ihrer Aktion nicht zu gefährden, in der Öffentlichkeit den Hinweis auf einige unbedingt notwendige Differenzierungen. Diese Vorgehensweise ist wissenschaftlich unredlich, undemokratisch und für den tatsächlichen Erfolg einer vernünftigen Jodvorsorge tödlich. Man wirft den Selbsthilfegruppen "Verunsicherung" der Bevölkerung vor, schadet aber selbst der Sache, indem man eine Eindeutigkeit der wissenschaftlichen Ergebnisse und der daraus zu folgernden Maßnahmen vorspiegelt, die so nicht besteht.

a) Erst unter dem Druck der Selbsthilfegruppen und eher beiläufig wird in den meisten für die Öffentlichkeit gedachten Publikationen der Jodbefürworter zugegeben, daß die Jodprophylaxe nur für bestimmte klar definierte Zielgruppen Sinn macht. In der wissenschaftlichen Literatur ist das anders: Der Chemnitzer Endokrinologe K. Bauch 1996 auf einem Schilddrüsenkongreß: "Die eigentlichen Zielgruppen für den Einsatz von Jod zur Prophylaxe oder Therapie sind Neugeborene, Kinder, Jugendliche und Schwangere. Hierfür sprechen sowohl die thyreoidale Jodutilisierbarkeit [das heißt: der Nutzen, den die Schilddrüse der in Frage kommenden Menschen aus dem ihr zur Verfügung stehenden Jodangebot zu ziehen vermag]als auch die Beobachtung, daß mehr als die Hälfte der Erwachsenenstrumen [das heißt: der vergrößerten Schilddrüsen Erwachsener] sich vor dem 20. Lebensjahr entwickelt hat. Ältere Jahrgänge werden von diesen Maßnahmen nicht, kaum oder nur noch wenig profitieren." (K. Bauch in: P. Pfannenstiel / L.-A. Hotze (Hrsg.): Neue und vergessene Aspekte der Therapie von Jodmangelstrumen, Frankfurt 1996; hier Seite 33)

b) Weil sie sich der sozialethischen Problematik ihrer Vorgehensweise durchaus bewußt sind, hämmern die Jodbefürworter immer wieder ein: Im Gegensatz zur Verwendung von Jod zu Zwecken der medizinischen Therapie und Diagnostik (Desinfektions- und Kontrastmittel) sind die in der Nahrungsergänzung zu erzielenden zusätzlichen Jodgaben niemals so hoch, daß sie irgend jemandem schaden könnten. Sie sind deshalb auch für den, der ihrer zugegebenermaßen nicht bedarf, zumutbar um des Erfolges für die anderen willen.

Diese Aussagen sind durch die wissenschaftliche Literatur nicht gedeckt. Sie widersprechen zudem in eklatanter Weise den Erfahrungen, mit denen wir als Selbsthilfegruppe täglich konfrontiert sind und die wir durch Fallgeschichten belegen können. In der Wissenschaft ist völlig unumstritten, daß ein Teil der Schilddrüsenkranken eine erhöhte Jodzufuhr, und zwar auch nach einer definitiven Behandlung wie z. B. einer Operation, unbedingt vermeiden muß. Ich gehe nicht ins Einzelne - es handelt sich um die Schilddrüsenüberfunktionskranken und die Morbus-Basedow-Patienten, bei denen die künstliche Jodzufuhr die Hormonproduktion in gefährlicher Weise "anheizt", und die Jodallergiker, also eben um die von uns vertretenen Gruppen. Die Gruppe der Morbus-Basedow-Patienten allein umfaßt nach den Zahlen, von denen die Jodbefürworter ausgehen, 800.000 Menschen in Deutschland. Man weiß aus Erfahrungen in anderen Ländern ganz genau, daß bei einer simplen kollektiven Jodzugabe in der Nahrung die Zahl dieser Erkrankungen steigt. Man erkauft also bei der genannten Vorgehensweise den Nutzen der einen durch den Nachteil der anderen.

Auf einer Tagung des Max von Pettenkofer-Institutes im Jahr 1993 gibt der Münchener Internist K. Mann zu: Zum Einfluß der alimentären Jodversorgung auf die Häufigkeit der immunogenen Hyperthyreose liegen nur wenige Daten vor", und formuliert vorsichtig aber dennoch eindeutig: "Nach den vorliegenden Untersuchungen muß als wahrscheinlich angenommen werden, daß bei genetisch prädisponierten Personen eine höhere Erkrankungsprävalenz für Immunthyreopathien vorliegt, wenn eine nach den Kriterien der WHO adäquate Jodversorgung gewährleistet ist, als wenn Patienten einem endemischen Jodmangel ausgesetzt sind. In Hinsicht darauf, daß Immunthyreopathien durch höhere Joddosen begünstigt, die Therapie weniger effektiv und die Rezidivraten wahrscheinlich durch Jodgabe erhöht sind, erscheint eine hohe alimentäre Jodzufuhr, die die WHO-Empfehlungen überschreitet (<25O µg/Tag), nicht wünschenswert." (K. Mann in: R. Großklaus / A. Somogyi (Hrsg.) Notwendigkeit der Jodsalzprophylaxe; München 1994 (= BGA Schriften 3/94); hier Seite 50/52)

Obwohl die Jodbefürworter stets den Eindruck zu erwecken suchen, Deutschland befinde sich in der Jodversorgung im Hintertreffen gegenüber den anderen europäischen Ländern, so nimmt man dort solche Erfahrungen doch viel ernster. Es gibt in einigen Ländern eine gesetzliche Regelung über die Jodanreicherung des Speisesalzes, in anderen eine Trinkwasserjodierung, Aber man verläßt sich dort stets auf eine dieser Maßnahmen und holt nicht wie in Deutschland zu einem "Rundumschlag" aus. In Schweden, Österreich und der Schweiz ist das für die Verwendung im Haushalt gedachte Salz jodiert. Wie wir im Gespräch mit der Firma WASA erfahren, verwendet aber kein schwedischer Hersteller dieses Salz in der Lebensmittelproduktion. Wie U. Pollmer in einem Artikel der Zeitschrift "Natur" vom Februar 1996 berichtet, hält der "wissenschaftliche Lebensmittelausschuß" - nach Pollmer das "höchste europäische Gremium" in dieser Frage - eine Zufuhr von 40 bis 100 Millionstel Gramm (µg) am Tag für ausreichend.

Wenn Professor Mann und andere Kongreßteilnehmer für die in Deutschland angezielte alimentäre Jodversorgung dennoch meinen Entwarnung geben zu können, dann drückte sich darin eine Erwartung, nicht eine gesicherte Erfahrung aus. Auch galt diese Erwartung der durchgehenden Verwendung von Jodsalz in Haushalten. Mittlerweile haben sich die Voraussetzungen gewandelt. Es kommt zu höheren als von der WHO empfohlenen Jodgehalten auf Grund der Mehrfachjodierung, die durch eine undifferenzierte Jod-Werbung angeregt und verursacht wurde, etwa dann, wenn Fleisch mit künstlich erhöhtem Jodgehalt (dazu unten) bei der Verarbeitung zu Wurst ein zweites Mal mit Jod angereichert wird. Nach den Erfahrungen unserer Selbsthilfegruppe treten vorher eher seltene Jodallergien nun gehäuft auf und nehmen jodinduzierte Thyreopathien in genau dem Maße zu, in dem die Jodprophylaxe nach Meinung ihrer Befürworter endlich greift. Menschen, die vorher ohne Schaden jodiertes Speisesalz im Haushalt verwendeten, erleiden jetzt Beschwerden und werden akut Basedow-krank, nachdem sie nicht mehr wissen und kontrollieren können, wann und wo sie Jod überall zu sich nehmen.

Wohl in Einsicht in solche Zusammenhänge taucht bei Jodbefürwortern in jüngerer Zeit eine andere argumentative Variante auf: Man funktionalisiert den Sachverhalt und deutet ihn positiv um: Die Betreffenden sollen doch froh sein, wenn sie durch die Jodzufuhr akut krank werden. Dann wissen sie wenigstens, daß sie die Veranlagung zu dieser Erkrankung in sich tragen und können sich behandeln lassen. (Beilage "Pfannenstiel", Seite 152; zustimmend zitiert: Beilage "Petitionsausschuß" - Stellungnahme des Bundesinstitutes für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin; hier Seite 4) Diese Argumentation, die dem Schlechten ihr Gutes gibt, erinnert uns in ihrem Zynismus lebhaft an eine Auslassung Hitlers, von der Goebbels in seinen Tagebüchern berichtet (Piper Ausgabe, Band 5, 2019): So schlimm die feindlichen Luftangriffe besonders für unsere mittelalterlichen Städte seien, so hätten sie doch insofern ihr Gutes, als sie diese Städte für das moderne Verkehrs- und Wirtschaftsleben aufschlössen. Verschwiegen wird dabei: Die jüngeren Morbus-Basedow-Patienten wären ohne erhöhte Jodzufuhr möglicherweise ihr Leben lang nie akut krank geworden, und die älteren Überfunktionspatienten hätten den Ausbruch ihrer Krankheit möglicherweise nie erlebt! Einmal krank geworden, verlieren sie die Erkrankung für den Rest ihres Lebens nicht mehr. Da sie dem Jod praktisch nicht ausweichen können, wird ihnen die Anwendung von Thyreostatika empfohlen: mit gefährlichen Nebenwirkungen bei Dauergebrauch!

In der wissenschaftlichen Literatur ist unumstritten, dass in Ländern mit traditionell hohem Jodgehalt der Nahrung wie Japan die Zahl der wirklich gefährlichen Schilddrüsenerkrankungen (Schilddrüsenkrebs) sehr viel häufiger ist als in sogenannten "Jodmangelgebieten". Der Kropf, der als Grund für die künstliche Jodanreicherung immer wieder herhalten muß, ist - wie mittlerweile sprichwörtlich geworden - "überflüssig", aber nicht gefährlich. Eine amerikanische Studie aus dem Jahre 1987 [Siehe "Eulenspiegel" vom 24. April 1996, Seite 5] bestätigt den Zusammenhang zwischen erhöhter Jodzufuhr und dem Auftreten von Schilddrüsenkrebs. Die Autoren des Eulenspiegel merken dazu an: "Da Jodid die Bildung von Nitrosaminen katalysieren kann, ist es durchaus denkbar, daß eine erhöhte Jodaufnahme diverse Krebsarten fördert."

Für ältere Patienten ist die Teilnahme an der Jodprophylaxe ebenso problematisch, wie es die Teilnahme an einer heute noch diskutierten allgemeinen Trinkwasserfluorierung gewesen wäre. Fluor härtet den Knochen: bei Kindern für die Zähne erwünscht. Aber Fluor unterscheidet nicht zwischen Kindern und Älteren. Auch das Skelettsystem älterer Menschen unterläge dem Härtungseffekt: mit der Folge eines erhöhten Bruchrisikos. Abgesehen davon, daß bei älteren Menschen der Jodbedarf geringer ist: Jod erhöht die Hormonproduktion über das gewünschte Maß hinaus, wenn - was häufig der Fall ist - der ältere Patient an einer unerkannten Überfunktion leidet. Der Überschuß an Hormonen, führt zu einem Unterschuß an Calcium. Folge: Osteoporose. Dazu: Peter Pfannenstiel, "Nichts Gutes im Schilde - Krankheiten der Schilddrüse", Stuttgart 1994, Seite 115; Rainer Hehrmann, "Schilddrüsenerkrankungen", Stuttgart 1995, Seite 45). Professor Hehrmann ist selbst Mitglied des Arbeitskreises Jodmangel und führt ständig Fortbildungsveranstaltungen z.B. für Metzger, Bäcker und Diätassistentinnen durch. Auf einem Symposion der Trierer Ärztekammer im April 1996 erklärte er: "In der Ernährung älterer Menschen haben Jodzusätze nichts zu suchen."

Die Argumentationsstruktur der Jodbefürworter verrät unserer Meinung nach viel: Die Jodbefürworter denken in Modellen einer kruden Kosten-Nutzen-Relation. Mögliche Nachteile für bestimmte Betroffene werden zugegeben, aber minimalisiert, bzw. mit dem erhofften Gesamtnutzen verrechnet. Nicht die betreffenden Leidensschicksale, auch nicht die derjenigen, denen durch die Jodzufuhr geholfen werden soll, stehen im Vordergrund, sondern die erhofften Einsparungen im Gesundheitssystem. Eine solche Argumentation ist in ihrer Struktur inhuman. Leider war die Jodprophylaxe auch ein Lieblingskind der nationalsozialistischen "Vorsorgemedizin", in der die Interessen des "Volksganzen" denen des einzelnen rigide übergeordnet wurden. Zu seiner Zeit klang das so: Gerhard Wagner, der erste deutsche Reichsärzteführer, 1933: "Unser Ideal ... ist der deutsche Volksarzt, ... der aus seinen rassehygienischen Kenntnissen heraus über dem einzelnen Menschen niemals das Volksganze vergessen wird. Diesem Arzt ist das Vorbeugen wichtiger als das Heilen." Und unglücklicherweise sind die Familiennamen einiger gegenwärtiger exponierter Jodbefürworter dem Kenner der deutschen Medizingeschichte nach 1933 nicht unbekannt.


Die neue Dimension der Auseinandersetzung um die Jodprophylaxe

Im Anfang der Jodprophylaxe wurde stets das "Freiwilligkeitsprinzip" betont. Wer sich Jod nicht zuführen will, soll dazu nicht gezwungen sein. Noch in einer Antwort des Petitionsausschusses des Deutschen Bundestages, die uns vor wenigen Wochen zuging (Beilage "Petitionsausschuß" - Stellungnahme des Bundesinstitutes für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin) ist von einer "freiwilligen Jodsalzprophylaxe in der Bundesrepublik Deutschland" die Rede, wobei zugegeben wird, daß "in der Bundesrepublik Deutschland im Gegensatz z.B. der Schweiz oder der ehemaligen DDR eine generelle bzw. obligate Jodsalzprophylaxe nicht mit dem Grundgesetz vereinbar ist". Die Einsicht in diese Rechtslage hat den deutschen Ärztetag aber nicht gehindert, den deutschen Bundestag wiederholt aufzufordern, Jodsalz als Regelsalz gesetzlich einzuführen.

Die hier beschworene Freiwilligkeit ist praktisch längst unterlaufen. In derselben Antwort des Petitionsauschusses (Stellungnahme des Bundesgesundheitsministeriums) heißt es, unsere Forderung, bei den Herstellern darauf hinzuwirken, daß im Interesse der Jodrisikogruppen mindestens ein Produkt pro Nahrungsmittelgruppe ohne künstliche Jodzusätze auf dem Markt bleibe, sei "abgesehen von der praktischen Durchführbarkeit rechtlich problematisch". So ist es in der Tat. Die Jodbefürworter waren sich von Anfang an darüber klar, daß die bei einer freiwilligen Jodprophylaxe zu erzielenden Ergebnisse sie möglicherweise nicht befriedigen würden. Die Jodprophylaxe würde nicht ausreichend und nicht schnell genug in die Tiefe dringen. Der Rostocker Mediziner R. Hampel auf dem bereits erwähnten Schilddrüsenkongreß des Jahres 1996: "Die Strumaprophylaxe mit jodiertem Kochsalz auf der Basis der Freiwilligkeit ist nicht effizient genug ... Nur eine generelle gesetzlich festgelegte Anwendung von jodiertem Speisesalz in der Lebensmittelherstellung, in der Gemeinschaftsverpflegung und der Einsatz jodierter Mineralstoffgemische in der Tierernährung könnte das Problem lösen." Und an anderer Stelle: "In Ostdeutschland wurde seit 1986 das gesamte Tierfutter mit jodiertem Speisesalz versetzt. ... Leider ist diese Maßnahme seit der Wiedervereinigung nur noch auf freiwilliger Basis möglich." (R. Hampel in: P. Pfannenstiel / L.-A. Hotze (Hrsg.) wie oben; hier Seite 18 und 24) Auch hier gibt es das gespaltene Bild zwischen wissenschaftlicher Behandlung und öffentlicher Diskussion der Frage. Deutlich ist: Die Jodbefürworter sind sich der ethischen Implikationen ihres Handelns - in diesem Fall unter dem Aspekt des Tierschutzes - durchaus bewußt.

Seit etwa eineinhalb Jahren sind die Mehrzahl der deutschen Hersteller der Mineralstoffgemische (z.B. Josera, Bargophor u.a.), die an Milchkühe verfüttert werden, dazu übergegangen, diesen Gemischen Jod zuzusetzen, zunächst 40 mg, dann 100 mg Jod pro Kilogramm Mineralstoffgemisch. (Beilage Josera) Diese Änderung erfolgte, ohne die Bauern ausdrücklich zu informieren. Viele Erzeuger wissen heute noch nicht, daß sie überhaupt Jod verfüttern. Erfolgt eine Nachfrage, erklären die betreffenden Handelsvertreter: "Sie wissen doch, daß Jod gut ist." Solange 40 mg Jod zugesetzt wurden, war die Erhöhung des Jodgehaltes der Milch und des Rindfleisches für Basedowkranke nicht auffällig. Seit der Erhöhung auf 100 mg sind alle Milchprodukte (bis zu Joghurt, Quark, Speiseeis) für diesen Patientenkreis tabu. Der Verzehr "normaler" Fleischprodukte (etwa in Gaststätten) ist unmöglich, die Teilnahme an einer Gemeinschaftsverpflegung folglich ausgeschlossen, wenn nicht gefährliche Beschwerden in Kauf genommen weiden wollen, eine erhebliche Einschränkung der Lebensmöglichkeiten der Jodrisikogruppe gegeben. Gott sei Dank gibt es im Handel irische Butter und gelegentlich argentinisches Rindfleisch. In einer Stellungnahme des "Arbeitskreises Jodmangel" vorn 28. August des Jahres, die nicht unterzeichnet ist, wahrscheinlich aber von dem emeritierten Bonner Ernährungswissenschaftler Dieter Hötzel verfaßt wurde (Anlaß war eine Anfrage unsererseits bei der staatlichen Molkerei Weihenstephan), heißt es: "Der Jodzusatz dient primär der Aufrechterhaltung von Gesundheit und Leistungsfähigkeit des Tieres und ist durch die Futtermittelverordnung geregelt. Allerdings führt eine ausreichende Jodaufnahme mit dem Futter neben dem gesundheitlichen Nutzen für das Tier zu einem Anstieg des Jodgehaltes in der Milch, der auch der menschlichen Ernährung zu gute kommt."

Indes findet sich kein Tierarzt, der dem "Arbeitskreis Jodmangel" den Primärnutzen der Jodzufuhr für das Tier bescheinigt. Im Gegenteil: Professor Gerhard Flachowsky vom Institut für Tierernährung der Bundesforschungsanstalt für Landwirtschaft gibt in einem Artikel der Zeitschrift "Verbraucherdienst" (3/98, Seite 390) zu, daß ein Jodzusatz von 100 mg pro kg Mineralstoffgemisch das 100- bis 1000-fache (!) dessen bedeutet, was von der Gesunderhaltung der Tiere her wünschenswert und notwendig (0,1 bis 1 mg) wäre.

Ein Tiermediziner einer bekannten deutschen Hochschule sagte uns, man habe schon vor 10 Jahren Bedenken gegenüber dem "Dippen" von Mineralstoffgemischen angemeldet, aber die Humanmediziner hätten gesagt: "Nur rein damit!" Auch ist die Argumentation durchaus unglaubwürdig, wenn man die wissenschaftliche Literatur zum Problem "Tierfutterjodierung" kennt. Es geht nicht um den Nutzen für das Tier, sondern um die Jodmenge, die dem Tier ohne gesundheitlichen und damit wirtschaftlichen Schaden für den Erzeuger gerade noch zumutbar ist. In den letzten Tagen ließen Münchener Tierphysiologen freudig über Associated Press die Nachricht verbreiten, durch die Erhöhung des Jodgehaltes im Schweinefütter ließe sich die Menge des Jodes im Tiergewebe noch fünffach steigern, ohne daß die Mast- und Schlachtleistung vermindert werde. (Beilage Associated Press) Jodbefürworter hören nicht gerne, daß dies ein Mißbrauch von Tieren als Medikamententräger sei. Infolgedessen wird unsere Argumentation in der zitierten Stellungnahme des "Arbeitskreises Jodmangel" als "sehr emotional" bezeichnet. Die Stellungnahme schließt mit dem Hinweis, auch das "Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz" habe durch Untersuchungen erst vor kurzem die bundesweite Unterversorgung mit Jod belegt. Die Bedeutung von Gegenstimmen, die von "Splittergruppen" vertreten würden, sei demgegenüber "unerheblich". Die "Verbesserung" der Jodversorgung ist politisch gewollt, die einzige Analysestelle für den Jodgehalt der Milch beim Kieler Bundesinstitut für Milchforschung wurde geschlossen. Mit einer Sicherheit, die nur ideologisch zu erklären ist, überreden die Jodbefürworter die Landwirte, jodophore, das heißt dem Jod als Träger dienende, extrem jodhaltige Euterdesinfektionsmittel zu verwenden, wie sie in keinem anderen Land Europas üblich sind. Und das in einer Zeit, in der nur eines die deutsche Landwirtschaft retten kann: erzeugergerechte Preise und absolut naturbelassene Produkte.

Die Deutsche Selbsthilfegruppe der Jodallergiker, Morbus-Basedow- und Hyperthyreosekranken steht auf dem Boden unserer freiheitlichen, demokratischen Grundordnung. Deswegen lehnt sie die Jodierung, die vorgeblich freiwillig, in der Tat jedoch totalitär durchgesetzt wird, ab. Wir distanzieren uns von dem Hauptargument der Jodbefürworter, der Einzelne müsse im Interesse der Volksgesundheit die Gesundheitsschädigung hinnehmen. Dieses Argument war auch das Hauptargument der Euthanasie im Nationalsozialismus und führte konsequent zu den grausamsten Menschenversuchen der NS-Mediziner.

Kein Mensch hat Anspruch auf eine Gesundheit, um derentwillen andere Menschen krank gemacht werden! Niemand hat das Recht, für einen anderen zu entscheiden, ob er das Risiko übernehmen will, krank zu werden.

"Jeder einzelne Mensch hat einen Anspruch auf einen brauchbaren und gerechten Staat, der die Freiheit des Einzelnen als auch das Wohl der Gesamtheit sichert." (III. Flugblatt der Weißen Rose)


Literatur (zum Aufsatz von 1998):

Merck KGaA (Hrsg.): Die Schilddrüse - Ausgewählte Referate der Jahre 1992 - 1995, o.J.

R. Großklaus / A. Somogyi (Hrsg.): Notwendigkeit der Jodsalzprophylaxe, München 1994 (BGA Schriften 3/94)

P. Pfannenstiel / B. Saller: Schilddrüsenkrankheiten - Diagnose und Therapie, 2. Aufl. Berlin 1993.

P. Pfannenstiel / W. Schwarz: Nichts Gutes im Schilde - Krankheiten der Schilddrüse, Stuttgart 1994.

R. Hehrmann, Schilddrüsenerkrankungen, Stuttgart, 2. Aufl. 1995.

"Mit einem Bein im Gefängnis". In: Eulenspiegel, hrsg. von U. Pollmer u.a. Nummer 3, 24. April 1996, S. 1-7.

U. Pollmer u.a.: Prost Mahlzeit - Krank durch gesunde Ernährung, 10. Aufl., Köln 1996.

P. Pfannenstiel / L.-A. Hotze (Hrsg.): Neue und vergessene Aspekte der Therapie von Jodmangelstrumen, Frankfurt 1996 (= Verhandlungsbericht des 14. Wiesbadener Schilddrüsengesprächs, Februar 1996).

M. O. Bruker / I. Gutjahr: Störungen der Schilddrüse - Was man über die Schilddrüse wissen sollte - Störungen, Ursachen, Heilbehandlung, Warnung vor jodiertem Salz, Lahnstein 1996.

U. Pollmer: Überflüssig wie ein Kropf: Jod im Salz. In: Natur, Februar 1996, Seite 70-71.

P. Pfannenstiel / L.-A. Hotze (Hrsg.): Schilddrüsenkranke in der Frühphase des Lebens, Frankfurt 1997 (= Verhandlungsbericht des 15. Wiesbadener Schilddrüsengesprächs, März 1997).

G. Mödder: Erkrankungen der Schilddrüse. Ein Ratgeber für Patienten, Berlin 1998.


Bücher der Autorin

Dagmar Braunschweig-Pauli, Die Jod-Lüge. Das Märchen vom gesunden Jod. Das Lexikon der Jodkrankheiten. 6. Aufl. München: Herbig, 2013. ISBN-13: 978-3-7766-2323-9. Taschenbuch, 256 Seiten, Preis 15,00 Euro.


Weitere Bücher (möglicherweise sind neuere Auflagen erhältlich):

Dagmar Braunschweig-Pauli, Jod-Krank. Der Jahrhundertirrtum. 2. aktualisierte Neuauflage. Trier: Verlag Braunschweig-Pauli, 2007. ISBN-13: 978-3-9811477-0-4. 287 Seiten. Preis 22,00 Euro.

Dagmar Braunschweig-Pauli, 38 Heilsteine für ein gesundes Leben. Sanft heilend, Wirkungsvoll, Behandlungserfolge von A - Z. 2. Aufl. München: Herbig, 2005. ISBN-13: 978-3776624359. Gebunden, 221 Seiten, Preis 14,90 Euro.

Dagmar Braunschweig-Pauli / Norbert Messing, Der kritische Einkaufsführer Jod. Bad Schönborn: Verlag Ganzheitliche Gesundheit (Norbert Messing), 2004. ISBN-13: 978-3927124479. Taschenbuch, 90 Seiten; zur Zeit anscheinend vergriffen.

Dagmar Braunschweig-Pauli, Krankmacher Jod. Die Chronik eines Jahrhundertskandals. Ein Selbsthilfe-Ratgeber für Betroffene und Bedrohte. Bad Schönborn: Verlag Ganzheitliche Gesundheit (Norbert Messing), 2002. ISBN-13: 978-3927124400. Taschenbuch, 64 Seiten, Preis 7,50 Euro.